No-Dig-Beet von Charles Dowding
Aus No Dig. No Dig – das heißt Gärtnern ohne Umgraben. Und wie sich herausgestellt hat, ist dieses Konzept nicht faul, sondern schlau! Der Erfinder der No-Dig-Methode Charles Dowding zeigt in seinem Gartenbuch interessierten Hobbygärtner*innen, wie sie die sensible Bodenstruktur schonen, nachhaltig Gemüse pflanzen und mit wenig Aufwand reichhaltig Bohnen, Tomaten, Gurken und anderes Gemüse ernten können. Mehr erfahren.

Anleitung für ein NO-DIG-BEET 
Ein No-Dig-Beet ist eine einfache Möglichkeit, aus bewachsenem Boden in wenigen Stunden ein produktives Stück Erde zu machen, ohne den Boden zu stören. Benötigt werden dazu nur wenige Materialien. Die Maße können Sie an die eigene Anbaufläche anpassen. Bepflanzen Sie das Beet im Frühling oder Sommer direkt, nachdem Sie es angelegt haben, können Sie schon nach drei Wochen das erste eigene Gemüse ernten. 

Anlegen und schnell ernten
No-Dig-Beete können auf jedem Boden angelegt werden, auch auf schweren Lehmböden mit Bauschutt und sogar auf Beton- oder Pflasterflächen, wenn das Gelände leicht abschüssig ist und Wasser ablaufen kann. Entfernen Sie spitze Steine und graben Sie Brombeeren und andere verholzende Pflanzen aus. Ist die Fläche uneben, füllen Sie die Löcher mit Erde oder Kompost oder verteilen Sie mit einem Spaten Erde von Erhebungen in Vertiefungen. Schneiden oder sensen Sie Unkraut ab und lassen Sie es als Mulchschicht liegen. Selbst ein schwerer Boden muss vorher nicht umgegraben werden, denn die Bodenlebewesen belüften ihn. Unkrautwurzeln können im Boden bleiben.
Legen Sie als Erstes Pappe auf die Beetfläche. In den acht bis zwölf Wochen, bis sie zersetzt ist, unterdrückt sie Unkraut. Denn die meisten Unkräuter sterben in dieser Zeit durch Lichtmangel ab. Die kräftigen Wurzelunkräuter streben aber weiterhin zum Licht und müssen regelmäßig entfernt werden. Das schwächt sie und irgendwann sterben die Wurzeln ab. Eine Einfassung aus Holz ist eine gute temporäre Begrenzung. Sie ist nicht unbedingt notwendig, erleichtert aber das Anlegen des Beetes und hält die Ränder unkrautfrei.
Werden die Beete mit Kompost statt Erde gefüllt, bringen sie für mehrere Jahre kräftigere und gesündere Pflanzen hervor. Für den Anfang empfehle ich zwar, große Kornpostmengen aufzubringen. In den Folgejahren wird jedoch weniger Material benötigt. Verwenden Sie reifen Kompost, auch wenn er etwas klumpig ist. Nur die obersten 5 cm müssen weich und feinkrümelig sein und dürfen keine Klumpen enthalten. Drücken Sie den Kompost an, damit er besser Feuchtigkeit speichert und die Wurzeln darin Halt finden. Halten Sie Jungpflanzen bereit, die Sie noch am gleichen Tag pflanzen können. Dann können Sie schon bald ernten, während unter dem Gemüse das Unkraut langsam abstirbt.

Sie brauchen​​​​​​

- Pappe, möglichst ohne Hochglanzaufdrucke, Klebeband und Metallklammern
- 4 Holzbretter, neu oder gebraucht, für die Einfassung
- Große Steine, die die Bretter für einige Monate stabilisieren
- Kompost - 4-6 große Schubkarren voll für ein 2,40m x 1,20m großes Beet
- Torffreie Universalerde (optional) - etwa 3 Säcke à 40l

- Gießkanne mit feiner Brause Harke
- Schubkarre
- Pflanzkelle
- Pflanzholz
- Jungpflanzen, Saatgut, Saatkartoffeln für die
 Bepflanzung


 

1. Markieren Sie die Beetfläche (in diesem Fall 2,40m x 1, 20m), indem Sie Stöcke in den Boden stecken. Legen Sie die Holzbretter so an die Beetränder, dass sich die Ecken treffen. Danach entfernen Sie die Stöcke.

2. Legen Sie die Pappe auf die Beetfläche und unter die Bretter. Sie sollte mindestens 15cm über die Ränder herausragen. Lassen Sie die Pappen jeweils mindestens 10-15cm überlappen, damit der Boden vollständig bedeckt ist. Wässern Sie die Pappe bei trockenem Wetter durchdringend.

3. Bringen Sie die erste Schicht Kompost mittig auf die Fläche. Stellen Sie die Bretter auf und stabilisieren Sie diese von außen mit schweren Steinen und von innen, indem Sie den Kompost an die Einfassung ziehen.

4. Geben Sie so viel Kompost auf das Beet, dass die Schicht mindestens 15cm hoch ist. Ziehen Sie die Oberfläche mit der Harke glatt. Verdichten Sie den Kompost, in dem Sie mit kleinen Schritten darüber laufen.

5. Ist der Kompost klumpig, bringen Sie als oberste Schicht eine torffreie und feinkrümelige Universalerde auf, die zum Pflanzen und Säen geeignet ist. Ebnen Sie auch diese Schicht mit der Harke ein und drücken Sie sie vorsichtig an.

6. Ziehen Sie zum Schluss die Oberfläche mit der Rückseite der Harke glatt und wässern Sie den Kompost durchdringend mit einer Gießkanne mit Brause. Das Beet ist nun bereit für Pflanzung und Aussaat.

7. Markieren Sie die Pflanzabstände in den Pflanzreihen, bohren Sie Löcher mit dem Pflanzholz und setzen Sie die Jungpflanzen hinein. Säen Sie Möhren und anderes Saatgut in Rillen, die Sie mit dem Finger oder dem Stiel der Harke ziehen. Pflanzen Sie die Kartoffeln in Furchen, die Sie mit der Pflanzkelle ziehen. Gießen Sie das Beet nach dem Bepflanzen.

8. Schützen Sie Jungpflanzen im Frühjahr vor Kälte und Schädlingen, indem Sie das Beet nach dem Bepflanzen mit einem Vlies abdecken. Legen Sie das Vlies direkt auf die Pflanzen und beschweren Sie es an den Rändern mit Steinen.




Fotos: © Jonathan Buckley

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