Die besten Deutschen Kochbücher des Jahres 2024!
Kulinarische Exzellenz im Rampenlicht
Kategorie: International
"Der November? Zieht draußen nasskalte Fratzen. Jahresurlaub? Aufgebraucht. Sehnsucht nach Wärme, Ferne, Fremde? Puckert. Und jetzt? Wohlfühlessen hilft - und das hat man lange nicht so (weltum)spannend, mutig und aufregend köstlich serviert bekommen wie in Yotam Ottolenghis „Comfort“. Statt im Levante-Raum turnt der Großmeister diesmal quer über den Globus, um Seelenfutter aus den Herzensgegenden seiner grandiosen Testköche aufs Tapet zu heben – und mit ihnen kreativ aufzubrezeln. Sie servieren irische Erbsensuppe mit Schweinshaxe, vietnamesische Fleischbällchen mit Nuoc-Cham-Dip, Kaiserschmarren mit Sternanis-Pflaumenkompott, kreuzen japanische Sandwiches mit Rosen-Harissa-Mayo, servieren Grünteenudeln mit Avocado und Radieschen und niederländischen Apfelkuchen. Und wie grandios das alles schmeckt. „Extra good things“ hieß sein letztes Buch, sein neues ist noch viel besser."
- Ole Cordsen, Jury
Kategorie: Vegetarisch
"Es gab sicherlich Menschen, die Paul Ivić schon in der Vergangenheit als den deutschsprachigen Ottolenghi bezeichnet haben. Spätestens mit diesem Kochbuch rückt dieser Vergleich in den Fokus, denn es kann kein Zufall sein, dass sowohl Cover-Art, Fotografie und Layout frappierend an Ottolenghis gefeierte Werke erinnern. Aus demselben Verlag kommt das Buch auch. Das Grandiose: Trotz (oder auch aufgrund) der vielen Parallelen hat Ivić ein Kochbuch geschaffen, das eine prägnante eigene kulinarische Handschrift trägt und in bester Ottolenghi-Manier einen schier unerschöpflichen Fundus an hochkreativen, umsetzbaren und leidenschaftlich durchdachten Rezepten liefert. Grandios fotografiert, saisonal orientiert und ausführlich rezeptiert. Wer eine Blaupause für ein herausragendes Kochbuch mit Anspruch auf Perfektion sucht: Hier ist es!"
- David Seitz, Jury
Kategorie: Saisonale Küche
"Dieses Kochbuch ist eine Schatzkiste! Eine, die beinahe überläuft mit Rezepten, Tipps und Infos. Kein Wunder, die Autorin ist Expertin für saisonales Kochen, fotografiert, stylt zurückhaltend und übernimmt auch das Foodstyling auf schlichten Requisiten. Stefanie Hiekmann rückt bekanntes und fast vergessenes Erntelieblinge wie Steckrüben (z. B. als Suppe mit Karotten und Mettenden) oder Stielmus (in Tauschtipps) in den Mittelpunkt ihrer durchweg einfachen Zubereitungen. Eine grandiose Idee, sich an Gemüsekisten zu orientieren, saisonaler geht’s wirklich nicht. In jedem der zwölf Monatskapitel finden sich fünf Gemüsesorten jeweils mit Rezept, Tauschtipps, weiteren Infos sowie Jahreszeiten-Basisrezepte (z. B. mit Ofengemüse durchs Jahr). Beachtenswert auch das Farbkonzept des Layouts, dass die Infoseiten durchgängig begleitet. Wertvoll sind am Ende des Buches zwei Register: Nach Gemüsesorten und nach Rezepttiteln. Hervorragend!"
- Kay-Henner Menge, Jury
Kategorie: Brot
"Maurizio Leo ist der Autor des weltweit gelesenen Backblogs „The Perfect Loaf“ und sein Buch ist für mich der Favorit in der Rubrik Brot. Konzeption, Rezeptauswahl, Beschreibungen, Fotos – hier passt für mich alles. Maurizio ist geübt darin, komplexes Sauerteig-Wissen so reduziert und simpel wie möglich wiederzugeben, ohne auf wichtige Details zu verzichten. Das ist verständlich und überzeugt. Gleichzeitig bleibt das Buch jederzeit ansehnlich, driftet nicht ab in Tabellen und Formeln. Es hat seinen eigenen Stil, Persönlichkeit, einen roten Faden und bringt mich sofort in Stimmung, mit dem Backen loszulegen. Festeres Papier für eine etwas bessere Haptik und es wäre eine „10“ geworden."
- Hannes Flade, Jury
Kategorie: Südostasien
"Mein Herz geht auf schon mit dem ersten Rezept Miang Kham, Vorspeisenteller, bei dem man die Zutaten, Nüsse, Shrimps, gehackter Ingwer, in Betelblätter wickeln und dann im Ganzen in den Mund stecken darf. Miang Kham gibt es nicht überall in Bangkok. Und wo habe ich das jemals in einem Kochbuch gesehen?! Dafür allein: volle Punktzahl. Auch die Auswahl der übrigen Rezepte geht weit über die üblichen thailändischen Verdächtigen hinaus! Diese Vielfalt finde ich grandios. Schließt sich die Frage an, kann ich’s nachkochen? Njein. Denn Betelblätter, wie beim Miang Kham, gibt’s auch in Hamburg, Berlin, München nicht an jeder Ecke. In der Natur der manchmal „exotischen” Rezepte liegt es auch, dass man sie erst einmal in Gänze umreißen muss. Vieles hier dürfte auch fortgeschrittenen Köchen neu und unbekannt sein. Ein Glück, dass man als Leser und Koch gut an die Hand genommen wird. Ein Buch zum Reinknien also. Bei der Suche nach den richtigen Zutaten und beim Kochen selbst. Wer sich wirklich mit dem Werk beschäftigt, wird durch Orathays Buch reichlich belohnt. Von mir eine klare Empfehlung!"
- Philipp Abresch, Jury
Kategorie: Mediterrane Küche
"Ja, ich will. Mindestens 80 Prozent der Rezepte nachkochen. Mir immer wieder die fantastischen Foodbilder ansehen. Spanische Sonnenstrahlen in meine Küche holen. Schuld sind so großartige Kompositionen wie cremige Röstknoblauchsuppe mit Manchego oder Bratsardinen mit warmem Linsen-Fenchel-Salat. José Pizarros bisher persönlichstes Kochbuch macht in meinen Augen alles richtig: Die privaten Anekdoten setzen die Rezepte in einen herrlich berührenden Kontext, die Gerichte lassen sich auch von Laien einfach umsetzen und die Zutatenlisten sind nie überbordend: Mehr als zehn Zutaten braucht es nur bei wenigen Gerichten. Apropos Zutaten: Für Regionales, das man außerhalb Spaniens schwer erhält, werden gute Alternativen empfohlen. Praktisch!"
- Susanne Jelinek, Jury
Kategorie: Sterneküche
"Blauer Leineneinband und ein Name. Sonst nichts. Aus diesem Cover spricht Understatement und Selbstbewusstsein zugleich und beides passt gut zum bereits jetzt schon legendären Münchner Drei-Sterne-Koch Jan Hartwig. Die fantastisch angerichteten Gerichte werden von Pieter D’Hoop kongenial in den Mittelpunkt gestellt und das ist im Bereich der Fine-Dining-Kochbücher keine Selbstverständlichkeit. Trotz aller Perfektion wirken die Gerichte nicht wie abgehobene Kunst, sondern lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Dass man die meisten Gerichte nur mit sehr viel Ehrgeiz, einer Präzisionswaage (auf´s hundertstel Gramm genau!) und ausgeklügelter Produktbeschaffung nachkochen kann, versteht sich von selbst. Ein Sterne-Kochbuch der Extraklasse!"
- Tobias Henrichs, Jury
Zu den Büchern
Rubrik: Saisonale Küche
"Dieses charmante Landkochbuch ist viel mehr als nur ein Kochbuch, es ist eine sehr persönliche und emotional erzählte Geschichte über die existenzielle Entscheidung aufs Land zu ziehen, über den Wunsch, im Einklang mit der Natur zu leben, über erlebte Rückschläge und Erfolge. Diese berührende Geschichte wird von atemberaubenden Photos begleitet, die eine fast poetische Stimmung erzeugen. Diese setzt sich in den Gerichten fort. Hausmannskost mit viel Liebe, zwar bodenständig, aber immer mit kleinen Raffinessen. Saisonale Küche und die Kunst des Abschmeckens - zwei Säulen, auf denen der Autor seinen Kochstil aufbaut und das bringt er in diesem Buch sehr überzeugend rüber. Für mich hat sich der Kauf eines Kochbuches schon gelohnt, wenn ich DAS ultimative Rezept für mich und meine Familie entdeckt habe. Kochen Sie das geniale Brathähnchen mit Estragon aus diesem Buch, es wird Sie glücklich machen!"
- Olena Kruta, Jury
Kategorie: Mediterrane Küche
"Nach der „Fastenküche“ in Georgina Haydens Buch „Nistissima“, darf jetzt wieder nach Herzenslust geschlemmt werden! In „Greekish“ finden sich über 100 griechisch inspirierte Rezepte, die irgendwie griechisch sein sollen und am Ende tatsächlich geschmacklich überzeugen. Zur Not einfach – typisch griechisch - durch die Zugabe von Feta, Oregano, Knoblauch oder schwarzen Oliven. Klingt vielleicht widersprüchlich, schmeckt aber! Das bekannte „Malaga-Eis“ wird bei ihr zur „Eiscreme mit Metaxa-Rosinen“, das englische „Eaton-Mess“ verwandet sie in „Cretan Mess mit Rosen und Erdbeeren“. Spätestens bei der „Skordostoumbi“-Pasta, einem Instagram Hype aus 2023 (ein „Feta, Tomaten, Auberginen, Spaghetti-One Pot Ofengericht“) geht Hayden mit ihrem Storytelling dann komplett steil und verordnet das Gericht auf die „Ionischen Inseln“. Egal! Geschmacklich knallt „Greekish“ schon ganz schön. Die „Grünen Gigantes“ oder das geschmorte Hähnchen „Tserepa“ haben es uns angetan. Das Buch hält, was es verspricht: Einfache, frische Alltagsküche. Immer wieder mal mit Feta, Oregano und schwarzen Oliven."
- Patrick Linke und Gregor Wagner, Jury
Kategorie: Südostasien
"Authentisch vietnamesische Gerichte ohne Fleisch verspricht Vietnameasy. Geht das überhaupt? Ein leckeres Bun Cha geht doch nicht ohne Rind, eine Pho ist doch fast immer mit Schwein oder Huhn. Wie authentisch also kann vegetarisch vietnamesisch sein?! Uyen Luu beweist, es geht. Denn es gibt ja noch so viel mehr in der Küche Vietnams: den Reichtum an Gemüse, die sagenhafte Vielfalt an Kräutern, Tofu in allen Herstellungs- und Zubereitungsarten. In diesem Buch wird diesen Stars eine Bühne geboten. Allein vom Tofu serviert Uyen zig Varianten – mit Zitronengras, mit Aubergine, mal scharf, mal in Soße, mal gebraten. Der Leser muss dabei nicht auf Klassiker verzichten. Pho gibt es in ähnlich vielen Versionen, wie überhaupt ich überrascht bin von der Vielzahl und geschmacklichen Vielfalt der Rezepte in diesem Buch: Pomelo-Salat, Ingwer-Suppe, Kaffee-Eis. Dabei ist Uyen Luus Buch kompakt wie eine Fibel. Es liegt gut in der Hand. Nix für den Coffeetable, sondern wirklich für die Küche. Benutzt es!"
- Philipp Abresch, Jury
Kategorie: Backen
"Dieses Buch versprüht pure Nostalgie und hat mich sofort nach Wien in die 1920er Jahre versetzt. Die Rezepte sind durchweg österreichische Klassiker. Optisch überzeugt mich dieses Buch durch seine aufgeräumte Aufmachung und die wunderschönen Fotos. Der Aufbau der Rezeptseiten ist klar strukturiert (eine Seite Zubereitung, eine Seite Foto), die Angaben alle sehr detailliert. Ein Lesebändchen ist auch vorhanden. Zwischendurch verdeutlichen Step-by-Step-Fotos die Herstellung verschiedener Teige und wie man z.B. eine Torte perfekt füllt. So können auch Backanfänger alles gut umsetzen. Und wer mit den österreichischen Begrifflichkeiten seine Probleme hat, bekommt auch noch eine Übersetzung ins Deutsche mitgeliefert. Liebhaber der Wiener Süßspeisen, egal ob Gelegenheitsbäcker oder Profi, werden ihr wahre Freude mit diesem Buch haben."
- Iris Falk, Jury
Kategorie: Standardwerk
"Hier kommt ein verbaler Werkzeugkasten, mit dem das Kochen gelingt. Mithilfe des Spiegelei-Index – ein Ei heißt, für Neulinge und Faule geeignet, drei ist für Fortgeschrittene und Abenteuerlustige – markiert Armann seine Rezepturen und bietet so ein dankbares Potpourri an Grundlagen jedweder Natur. Wie funktioniert Schmecken und wo schmeckt man Umami? Mit welchen Utensilien hantieren wir in der Küche und wie kauft es sich am besten ein? Wie sieht ein gut bestückter Kühlschrank, wie eine Vorratskammer aus? Und wie, das ist natürlich Armanns Steckenpferd, entwicklt sich ein Ei zwischen der 4. und der 10. Kochminute? Dieses Buch gibt Antworten und Anweisungen, ohne dabei ein richtig vorzuschreiben. Denn Geschmack bezieht sich noch immer darauf, was schmeckt – dieses Buch macht Lust, genau das herauszufinden."
- Juliane Reichert, Jury
Rubrik: Sterneküche
"Ist das überhaupt ein Kochbuch? Oder eher eine poetisch-naturalistische Monographie eines Künstlers, dessen Teller in makelloser Perfektion und mystischer Seltsamkeit präsentiert werden. Mauro Colagreco lotet in seinem Restaurant Mirazur seit über einem Jahrzehnt die Seele der südfranzösischen Küche aus und ist dabei gleichzeitig Pionier wie einfacher Porträtist seiner Umgebung. Die strikte Teilung von Optik und Rezepten, die in diesem opulenten Buch vollzogen wird, ist in dieser Kochklasse durchaus sinnvoll. So wird das Schwelgen in Foodfotografie nicht durch seitenlange Anleitungen unterbrochen und wer wirklich das ein oder andere selbst nachvollziehen möchte, kann dann im schmucklosen Rezeptteil hinten versinken. Eine wichtige und überfällige Würdigung."
- Max Scharnigg, Jury
Zu den Büchern
Bronze Gewinner
Kategorie: Alpen
"Schöne und intellektuelle Auseinandersetzung mit der Heimatküche Tirols. Gerade das nicht-jodelige dieses Kochbuchs und die moderne Herangehensweise an regionale Zutaten und überlieferte Geschmacksbilder sind sehr gelungen und erfrischend. Die Warenkunde und Rezepteinführungen von Christoph Krabichler sind in gutem Ton gehalten und fungieren als Regionenführer ebenso wie als Einblick in seine anspruchsvolle, produktfokussierte Alpenküche."
- Max Scharnigg, Jury
Kategorie: Dessert
"Die „Wiener Zuckerbäckerei“ setzt stark auf das nostalgische Image der österreichischen Hauptstadt und ihrer Mehlspeisenkultur. Autorin Bernadette Wörndl beschreibt sich im Vorwort als „Übersetzerin zwischen den Zeiten“ und ich finde, es gelingt ihr sehr gut, z.B. besoffene Kapuziner, spanische Windtorte oder Esterházyschnitten ins Jahr 2024 zu holen. Je eine Doppelseite Grundlagenerklärung mit Step-by-Step-Fotos für Biskuit oder Germteig helfen unerfahrenen Bäcker_innen. Die stellenweise abgedruckten knappen Originalrezepte in Kurrentschrift liefern historischen Kontext. Sehr praktisch: Das Rezeptregister nach Anlass – vom Frühstück bis zum Picknick."
Jana Wiese, Jury
Kategorie: Newcomer
"Der Untertitel verspricht den „Anfang von richtig gutem Essen“ – und das fasst den Inhalt knapp aber präzise zusammen. Tim Armanns Absicht, Menschen in die Küche zu bringen und sich und andere glücklich zu machen, könnte mit diesem Basiskochbuch gelingen. Vermutlich alle wichtigen Klassiker der gegenwärtigen Alltagsküche sind vertreten und übersichtlich, nachvollziehbar, logisch erläutert und mit appetitlichen Fotos von Annika Krüger präsentiert. Ob Lachs im Backpapier oder Pasta Bolognese: unterstützt von seitenweise Tipps und Anleitungen, ist dies eine wahre Fundgrube für angehende Helden am Herd. Ich wünschte, ich hätte genau dieses Buch am Anfang meiner Kochleidenschaft zur Verfügung gehabt."
- Manfred Tures, Jury